Anzeichen für Burnout

Anzeichen für ein Burnout-Syndrom sind vielfältig, und die Kenntnis der Anzeichen ermöglicht eine frühe Diagnose sowie ein Gegensteuern mit klassischen und alternativen medizinischen Methoden.

„Burnout“ ist ein moderner Begriff für eine Erkrankungsform, die es schon immer gegeben hat. Früher nannte man die ausgeprägte Symptomenkette des Burnout-Syndroms schlicht Nervenzusammenbruch. Der moderne Begriff „Burnout“ wurde 1974 durch den Psychoanalytiker Herbert Freudenberger geprägt.

Heute ist klar, dass alle Berufsgruppen und alle Menschen gefährdet sind. Medizinisch ist es schwer, das Ausgebrannt-Sein zu klassifizieren und die vielfältigen Symptome zu einer Diagnose zusammenzufassen. Bisher konnte das Leiden durch wissenschaftliche Untersuchungen nicht klar definiert werden.

 

Burnout: Symptome und Ursachen

Wenn Menschen oft viele Monate oder Jahre über chronische Müdigkeit oder Energielosigkeit klagen, so finden klassische medizinische Untersuchungen keinerlei Ursachen hierfür. Auch wenn in der Folge dann körperliche Beschwerden hinzukommen, wie Herzstiche, Kopfschmerzen, Schwindelgefühle, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen oder auch sexuelle Probleme, findet man keine Ursache auf der Körperebene. Daher wird das Burnout-Syndrom als psychische Erkrankungsform klassifiziert und eingeordnet.

 

Die Problematik ist jedoch umfassender, wenn man bedenkt, dass es keine körperlich manifeste Erkrankung geben kann, bei der die so genannte Psyche (besser wäre: Seele) nicht beteiligt ist. Die Erkenntnis, dass nichts vom Himmel fällt und alles, was ist, sich entwickelt, erhärtet die Tatsache, dass sich eben alles vom Feinen zum Groben entwickeln muss.

 

Wenn „Burnout“ übersetzt „Ausgebrannt Sein“ bedeutet, so setzt dies voraus, dass davor ein gewaltiges Feuer gebrannt haben muss. Ein solches „Feuer“ aber erzeugt immer und in jedem Fall Stress. Hier sind sich die meisten Autoren einig, dass Stress, der andauert, der erste Schritt zum Burnout-Syndrom ist.

 

Aber welcher Stress ist es, welcher mit der Zeit das Feuer löscht? Stress an sich ist zweifellos gesund, wenn nach der Anspannung die Phasen der Entspannung folgen. Wenn wir Menschen in dieser Dynamik leben würden, würden wir mit hoher Wahrscheinlichkeit weniger krank werden oder sein.

 

Anzeichen für Burnout: So entwickelt sich ein Burnout-Syndrom

Betrachten wir zunächst die Entwicklung des Burnout so, wie sie heute durch behandelnde Psychologen und Therapeuten beschrieben wird.

 

In der Anfangsphase zeigen die meisten Betroffenen ein ausgeprägtes Engagement für hochgesteckte Ziele, zum Beispiel im Beruf. Sie tun alles, um quasi unentbehrlich zu sein. Dabei verleugnen sie ihre eigenen Grundbedürfnisse. Im Gegenteil, um immer besser zu werden oder zu sein, beherrscht die Sucht nach immer mehr das Privatleben und damit die notwendigen Entspannungsphasen.

 

Diese Menschen sind geprägt vom Gefühl, nie Zeit zu haben. Sie planen den nächsten Tag im Detail schon am Abend vorher und nehmen diesen gedanklichen Stress mit in die Nacht. Die Folge ist, dass solche Menschen nicht mehr rhythmisch schlafen können und deshalb am Morgen müde sind und sich abgeschlagen fühlen. Die eigenen Vorgaben für den jetzt beginnenden Arbeitstag müssen erfüllt werden, demnach brennt die Flamme so gut sie es noch kann. Der Energieaufwand wird jedoch immer größer. sodass in der zweiten Phase der Entwicklung die zwangsläufige Verringerung des beruflichen Einsatzes folgt. Die Flamme, das Energielevel, wird schwächer. In dieser Phase verlieren die Menschen bereits einen großen Teil ihrer positiven Gefühle gegenüber Kollegen, Angestellten, Klienten etc. Jetzt machen sich Gefühle breit, nicht genügend anerkannt zu sein oder sogar ausgebeutet zu werden. Das Rad des Verderbens dreht sich dabei immer schneller.

 

Durch die nun gefühlte Existenzangst wie die Angst vor dem Jobverlust kommen nun auch Konflikte in der Partnerschaft oder Familie hinzu. Mit der Zeit sind dann reduzierte Selbstachtung, Schuldgefühle, das Gefühl, dass man nichts ändern kann und Hilflosigkeit weitere Auswirkungen der Entwicklung.

 

Bevor die Flamme erlischt, ist ein letztes Aufflackern zu erkennen, welches sich durch Ungeduld, Aggression, Misstrauen, Reizbarkeit und Launenhaftigkeit äußern kann. Gedächtnis und Konzentration lassen nach, und jetzt entsteht die Unfähigkeit, Entscheidungen zu treffen.

 

In der Folge tauchen weitere Anzeichen für Burnout auf: Das Abwehrsystem des Körpers wird schwächer. Wie bereits vorher gesagt, klagen die Menschen über umfangreiche Beschwerden, welche bei medizinischen Untersuchungen keine Ursache erkennen lassen. Der Begriff „psychosomatische Störungen“ steht meist als Diagnose auf den einschlägigen Befunden. Diese Symptome treten immer häufiger und intensiver auf – oft trotz umfangreicher medikamentöser Behandlung, die für die vielfältigen Beschwerden eingesetzt wird.

 

In der nächsten Stufe kommt es – wie es Herbert Pruida besser ausdrückt – zum „Infarkt der Seele“. Jetzt sind die Menschen angekommen, das Feuer ist erloschen, alles wird dunkel, und sehr oft fallen sie dann in tiefste Depressionen.

Obwohl die vielfältigen Beschwerdekomplexe und die Entwicklung des Burnout nun meist ähnlich sind, geht man in der esogetischen Medizin davon aus, dass die Ursache hierfür als individuell zu betrachten ist. Man spricht vom „Ausgebrannt Sein“, vom „Infarkt der Seele“ und davon, dass sich die „unbewusste Psyche“ verändert.

 

Die esogetische Medizin bietet auf vielfältige Weise Unterstützung für Menschen mit Burnout-Syndrom. Esogetische Therapeuten verfolgen ganzheitliche Ansätze. Workshops, die sich dem Themenkomplex widmen, bieten Informationen für Betroffene.

 

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